Ein Notfall der etwas anderen Art im Arusha Nationalpark

15.October 2016

Am Weg durch den Nationalpark um meine Kinder von der Schule abzuholen...

Mitten auf der Straße liegt ein regungsloser Kalabash monkey. Es ist verboten auszusteigen, und schon gar verboten Tiere zu berühren, so melde ich dies beim Rangerposten am Ausgang des Parkes. "Er ist wahrscheinlich Alt und gestorben", so die Ranger. Zwei Stunden später.. am Rückweg.. der Affe liegt immer noch da.

Nun beschließe ich auszusteigen, denn gerade nach dieser uneinsichtigen Kurve könnte er von einem Auto angefahren werden, auch wenn er bereits verstorben ist - nicht würdig eines so besonderen, seltenen Tieres. (Kalabash Monkey mit dem weißen Schwanz sind sehr selten und in nur wenigen Gebieten einheimisch ... so der Arusha National Park)

Ich hole mir eine Stock, will ihn von der Straße wegschieben, und plötzlich setzt er sich auf, vor mich hin und schaut mir tief in die Augen. Ohne Angst, doch sichtlich wackelig, kann die Balance nicht halten. Ich halte ihm den Stock hin, er nimmt ihn und lässt sich auf den Rand der Straße führen.

Dort legt er sich ins Gras.

Am Gate berichte ich darüber...  wenn das so ist meinen sie, dann wird er überleben, ist wahrscheinlich vom Baum gefallen und bewusstlos gewesen. Sie setzen sich ins Auto, ich erkläre ihnen wo der Affe nun sitzt und sie wollen ihn noch weiter weg von der Straße in den Wald bringen.

Wie gibt es,  dass er so zutraulich war? Wahrscheinlich durch die Gehirnerschütterung noch nicht voll reaktionsfähig...

Das war ein ganz besonderer Augenblick.. von Mensch zu einem Wesen... kein Tier, ein Wesen mit einem tief berührenden Blick, das Hilfe annehmen konnte.