Gedanken zu Allerheiligen

1.November 2019

Hier in Momella hat uns Halloween noch nicht erreicht und wir werden diese Tradition, auch in Zukunft nicht verbreiten. Für mich war Allerheiligen und Allerseelen schon von Kind an, die erste Einleitung einer besinnlichen Phase des Jahres, die mit dem Advent ihren Höhepunkt nimmt.

Und dies wirkt immer noch, auch wenn hier die Sonne scheint und keine nebeligen Herbsttage beginnen oder gemütlichen Abende am Kamin verbracht werden. Doch trotzdem eine Zeit in der auch ich mich Rückbesinne…

Wem konnten wir in den letzten zwei intensiven Jahren dienen? Welches waren unsere Meilensteine?

Und so möchte ich die Gedanken, die an diesem ruhigen Sonntag Nachmittag in mir aufkommen, gerne teilen:

Große Dankbarkeit wenn ich auf unsere 80 Schulkids der Pamoja secondary school denke, die in diesem Jahr ihre erste Klasse abschließen werden. Ein großes Wunder, dass wir gerade rechtzeitig im Jänner dieses Jahres mit dem Bau der Pamoja secondary school fertig geworden sind.

Nächstes Jahr werden weitere 80 Kinder aufgenommen und es erfüllt mich mit großer Freude, dass alle unsere Schüler der Maasai Vision und Worseg Vision die Kriterien erfüllen um in unsere secondary school aufgenommen zu werden. Denn hier kommen nur die besten Schüler einen Ausbildungsplatz!

Unsere Primarschulen mit je 370, 320 und 190 Kinder haben dieses Jahr wieder einmal ihr Ziel erreicht: Kinder aus ärmsten Familien eine bestmögliche Basis für ihr Leben zu ermöglichen. Diese Kids, die bis zur Einschulung noch nie ein Buch in der Hand gehabt haben, und in den ersten 2 Schuljahren dank unserer Montessoriklassen eine liebevoll, kreative Basis bekommen, werden die zukünftigen Leaders des Landes sein, Pfeiler einer neuen Generation!

Und erst unsere Kinder in der Kindervilla: derzeit sind es 41 Kinder mit der 3 jährigen Leona als jüngstes Mädchen. Im Jänner werden wir 5 von ihnen aus dem engsten Kreis verabschieden, denn sie werden in die Pamoja secondary school gehen. Doch in der Kindervilla sind sie jederzeit willkommen, es wir auch in Zukunft ihr Zuhause sein.

Und wenn in den Schulen kleine Leaders heranwachsen… so können unsere 75 Lehrlinge in der Berufsschule nach den 3 Jahren tatsächlich dank eines konkreten Handwerkes ihre Familien ernähren. Wir erweitern die Lehrwerkstätte ab Jänner 2020 um eine Schweißerei, denn Holz wird zu einer raren Ressource und wir müssen alternative Möbeln anbieten. Nach drei jährigem Bestehen der Schneiderinnenausbildung, werden wir heuer unser 8 Schülerinnen in ihre Selbstständigkeit entlassen können. Auch diese Mädchen werden eine neue Stellung innerhalb ihrer Familien bekommen, und vor allem auf eigenen Beinen stehen.

Aber unser wichtigstes Standbein ist und bleibt die Medizin und die Versorgung all jener Patienten, die nicht die Mittel haben woanders Hilfe zu bekommen. Mittlerweile sind wir ein Spital und der Operationsbereich wird intensiv genutzt:

Wir beginnen mit minimal invasiver Chirurgie, machen Katarakt Operationen, TURP, Gastro- und Kolonoskopien und bauen eine kleine Intensiveinheit auf. Und täglich denke ich mir, wo würden all die schwangeren Frauen mit Risikoschwangerschaften ihre Kinder gebären, wenn es uns nicht gäbe? Die im Juli eröffnete Mutter-Kind Einheit ist fast immer voll besetzt und wir können jeden Tag zwei Babys ein neues Leben schenken!

Niemand soll ohne einer notwendigen Behandlung nach Hause gehen. Deswegen sind wir nun ein Charity Spital. Und genau für jene Menschen die sich eine lebensnotwendige Operation nicht leisten können, sind wir da. Dafür starten wir die ENDELEA Kampagne (https://endelea.africaamini.com/?cfd=ka4nm#cff)

Hoffentlich werden uns viele Menschen unterstützen, damit wie bei der Secondary School, wo durch unser aller Unterstützung ein Wunder möglich geworden ist, nun wir auch hier Menschen die dringend medizinische Hilfe brauchen, unterstützen können.

Bedingungslose Liebe ist das was unsere Kinder verändert. Hier ist es die bedingungslose Hilfestellung, die Sie den Menschen durch ihre Spende geben, die in Ihnen etwas bewegen wird. Ob im medizinischen Bereich oder in der Ausbildung. Wir sehen wie durch Ihren Beitrag ein neues Wertesystem entsteht!

Danke, dass ich diese Gedanken mit Ihnen teilen durfte,
Ihre Cornelia Wallner-Frisee